Trockenwald – Mangrovenwald – Fischladen

Am Freitag, den 16. Februar unternahmen wir eine kleine Rundreise von insgesamt 170 km. Es ging am frühen Vormittag los und unser erster Halt führte uns in den Trockenwald von Guánica, der 1981 zu einem internationalen Biosphären-Reservat erklärt wurde.

Schon der Weg zum Reservat war abenteuerlich!

Wir wurden bei Ankunft von einem sehr freundlichen Ranger begrüßt. Geduldig gab er uns Auskunft und wir entschieden, bei den hohen Temperaturen keine große Wanderung zu unternehmen. Florins Tippel-Schritte gaben das Tempo vor.

Weiter ging es nach La Parguera, welches besonders bekannt ist für seinen guten Fang von Red Snappern. Wir flanierten ein wenig direkt am Hafen, die Dichte an Mangroven ließ wenig Blicke zu. In einer sehr gut klimatisierten Kneipe (mal kein Foodtruck) kehrten wir ein, um einen kleinen Mittagssnack (Ceviche, Taccos, Spaghetti, Limo) einzunehmen.

Valentina entdeckte vor dem Laden einen kleinen Stand mit Schmuck und freute sich über Melonen-Ohrringe.

Gut gestärkt ging es weiter nach Cabo Rojo, wo ein Fischgeschäft ansässig sein sollte. Wie bereits berichtet, ist frischer Fisch hier ein Thema – es ist enorm schwer, einen Laden zu finden. Nach intensiver Recherchearbeit hatten wir den Shop entdeckt und waren sehr froh, nicht umsonst gekommen zu sein: Rote Schnapper und Garnelenschwänze hüpften in unsere Einkaufsbeutel.

Nach diesem Erfolg fuhren wir über sehr steile und enge Bergstraßen zurück in unser Quartier und alle freuten sich auf eine anständige Runde im Pool und Fisch vom Grill. Was soll ich euch sagen? Es war ein Fest!

„Hui!“ riefen die Passagiere auf den Rücksitzen

Am späteren Abend besuchte uns ein Krabbenreiher, er stand einfach so am Pool herum. Felix, bekanntermaßen großer Tierfreund, schlich sich an und schoss einige Schnappschüsse, doch zunächst ein Foto vom Ornithologen beim lautlosen Anpirschen:

Und nun folgen Fotos vom Krabbenreiher:

Was für ein schöner Tag mit vielen bunten Impressionen!

Auf zum Walmart nach Mayagüez!

Am Donnerstag stellten wir fest, dass uns die karibische Sonne ziemlich geküsst hatte. Obwohl wir alle mit Lichtschutzfaktor 50 eingecremt und stetig nachgecremt waren, gab es rote Hautstellen. Also brachen wir am späten Vormittag nach Mayagüez auf um Benni einen lang gehegten Wunsch zu erfüllen: Einmal im Walmart einkaufen gehen. Felix blieb im Quartier um einige wichtige Calls zu erledigen.

Der Supermarkt war gut klimatisiert, die Waren nicht intuitiv zu finden und mit unfassbar vielen Menschen gefüllt. Wir waren sehr froh, gegen frühen Nachmittag bei Wendy’s zu sitzen und unsere Papas con queso zu genießen.

Am Nachmittag kehrten wir in unser Quartier zurück und sprangen direkt in den Pool. Ein karibisches Barbecue und hiesiger Rum machten den Abend perfekt.

Welcome to Aguada

Der erste Morgen im neuen Zuhause begann mit Dschungel-Geräuschen und leckeren Frühstücks-Düften aus dem Inneren des Hauses. Es entwickelte sich zur liebgewonnenen Routine am Morgen, frisches Obst und Rührei auf der Küchentheke bereitzustellen und jeder durfte sich nehmen, worauf er Appetit hatte. Es gab auch schon Erdnussbuttersandwiches mit Banane und Sirup, Papayasalat oder Tacos. Die Frühstückscerealien und Donuts finden bei den Kindern im Land des Zuckers freilich auch großen Anklang.

Der Tag sollte heute ausschließlich auf dem Anwesen stattfinden, wir wollten Florin in Ruhe genesen lassen. Nur ein kleiner Einkauf im amerikanischen Supermarkt ließ uns das Haus verlassen. Lebensmittel wie Fleisch, Brot und Kartoffelchips sind sehr günstig, Obst & Gemüse, Hafermilch und Käse sind hingegen sehr teuer.

Besonders schön war, dass Florin wundervoll am Pool spielte. Er übte sich in Balance und Mut, fiel einmal kurz ins Wasser und blickte mich noch im Auftauchen überrascht an. Er weinte nicht mal und spielte einfach weiter.

Florin als Feuerwehrmann

Während unserer Zeit im Garten konnten wir zahlreiche Leguane beobachten, die immer wieder neugierig näher kamen. Auch Papageien und Frösche konnten wir sehen, Katzen nachts hören. Ein entspannter Tag am Pool ließ uns endgültig in den Urlaubsmodus hinüber gleiten.

Am späten Nachmittag machten wir noch einen kleinen Ausflug an den Strand von Rincón, einen Nachbarort. Dort fand Florin eine Kokosnuss und spielte sehr begeistert und sehr lange mit der „große Eiche!“

Unweit vom Strand gab es ein leckeres Abendessen für uns. Aus frischen Zutaten, sehr gut zubereitet.

Wir verlassen San Juan

Am frühen Vormittag verließen wir unser Quartier in San Juan und brachen zum Flughafen auf. Dort holten wir unseren Mietwagen ab, endlich hatte Florin einen ordentlichen und sicheren Kindersitz.

Unser Weg sollte uns nach Aguada führen, eine Stadt im Westen der Insel, umgeben von Regenwäldern und nahe an Traumstränden.

Der Chrysler, mit Carsten als versiertem Fahrer, brachte uns sehr komfortabel an unser Ziel. Ein kleiner Zwischenstopp an einem Foodtruck bescherte uns ein fantastisches Frühstück mit Sandwiches, Waffeln und Frenchtoast.

Die liebevoll zubereiteten Spezialitäten sahen so lecker aus, dass sie sofort gegessen werden mussten. Leider gibt es also nur ein einziges Foto von Valentina mit Waffel.

Generell gab es hier eine beeindruckende Foodtruck-Kultur: Kleine Picknick-Plätze am Straßenrand der Highways, bei denen morgens der Truck einparkt und einfach mal lecker abliefert. Wir haben sehr liebevoll gestaltete Plätze entdeckt und gern frequentiert. Es gab immer nur eine kleine Speisenauswahl, dafür perfekt zubereitet und durchdacht serviert. Tolle Idee!

Dieses gruselige Biest war scharf auf unser Essen!

Nach dieser hervorragenden Stärkung ging es weiter nach Aguada zu unserem Traum-Ferienhaus: Wir durften uns per Schlüsseltresor am frühen Nachmittag selbst einchecken und waren absolut begeistert von dem Anwesen, was für die nächsten 11 Nächte unser zu Hause sein sollte. Wir entdeckten vier Schlafzimmer, vier Badezimmer, ein Billard-Zimmer, eine riesige Küche mit Ess- und Wohnbereich und einen sehr schönen Außenbereich mit Pool, Basketballplatz und großem Gasgrill. Alle waren sofort begeistert und es fühlte sich augenblicklich nach zu Hause an. In den nächsten Stunden sollten wir noch viele weitere nützliche Details entdecken, aber zunächst musste der Pool erobert werden. Valentina und Leo sprangen gleich in Unterhosen hinein und sogar Florin bestand auf ein Bad im kühlen Nass. Erst eine Stunde später durfte ich ihn abtrocknen und aufwärmen.

An diesem Tag passierte nicht viel mehr, als Ankommen, Auspacken, Freuen und Einkaufen. Am Abend hockten wir sehr demütig auf der Terrasse und waren einfach nur erfüllt von all den Geräuschen und Gerüchen. Was sind wir nur für Glückspilze, das Privileg zu haben, unseren Kindern die bunte Welt zu zeigen! Das fanden die vielen Frösche auch und schauten vorbei.

Tag 2 in San Juan – Auf zum El Morro!

In der Nacht von Sonntag auf Montag regnete es und auch am Morgen schauerte es immer wieder – bei fantastischem Sonnenschein. Wir beobachteten das Schauspiel von unserer Terrasse aus. Gegen 9.30 Uhr hörte es auf und wir starteten zur Festung von San Juan. El Morro. Das beeindruckende Gebäude wurde von uns erkundet, der Ausblick war der Wahnsinn.

Nach diesem historischen Vormittag stärkten wir uns mit Kaffeespezialitäten und Smoothies in einem versteckten Kaffee. Die Lufttemperaturen lagen schon bei 29 Grad, uns war klar, dass heute keine großen Strecken drin sein würden.

Old San Juan lockte dennoch mit seinen bunten Häusern, fröhlichen Klängen und bunten Menschen – wir konnten nicht widerstehen und ließen uns durch die Straßen gleiten.

Das Ende unserer Tour brachte uns in ein sehr gutes und sehr klimatisiertes Seafood-Restaurant. Wir gönnten uns ordentlich und jeder kam auf seine Kosten. Am frühen Nachmittag ließen wir uns in unser Quartier fahren und hielten eine kleine Siesta. Gegen 16 Uhr brachen wir noch einmal zum Strand auf. Die Wellen waren an diesem Tag nicht ganz so hoch, zogen dennoch zahlreiche Wassersportler an, die Florin mit großer Freude beobachtete.

Den Tag ließen wir ganz entspannt mit karibischen Klängen auf unserer Terrasse ausklingen.

Wir erobern San Juan

Bei herrlichen 28 Grad Lufttemperatur brachen wir auf, um San Juan zu erobern. Selbstverständlich mit Badeutensilien und Wasserflaschen ausgestattet. Die ersten 2.000 Schritte des Tages sollten uns an den Strand führen. In den Tagen vor unserer Anreise gab es noch einige Unwetter und Regengüsse auf der Insel, der Ozean war sehr aufgewühlt. Das bereitete besonders Valentina und Leo viel Freude. Flo und Benni betrachteten das Geschehen lieber aus der Ferne.

An einer besonders exponierten Stelle brachen sich die Wellen und trafen auf ahnungslose Menschen. Wir hatten großen Spaß!

Nach dieser Erfrischung von Außen hatten wir uns eine Abkühlung von Innen verdient: Auf zur Ben & Jerry’s Filiale!

Peppa Wutz fliegt!

Nach der Stärkung ging es weiter am Strand entlang Richtung Festungsanlage. Wir legten immer wieder kleine Stopps ein, um auf das Meer zu blicken, kleine Echsen zu beobachten oder über Taschenkrebse zu lachen. An einem besonders schönen Aussichtspunkt nahmen wir auf dem weichen Rasen Platz.

Valentina zeigte uns ihre aufgeriebene Blase am Fuß, Florins Fieber kehrte zurück und auch die großen Jungs zeigten nach etwa 15.000 Schritten Ermüdungserscheinungen. Wir entschieden uns, noch ein paar hundert Meter zum nächsten Foodtruck zu laufen, uns dort zu stärken und dann ins Quartier zurückzufahren – mit einem Uber. Diese Aussicht aktivierte die Restkräfte und bescherte uns allen eine ganz hervorragende Mahlzeit.

Sehr komfortabel sammelte uns das Uber direkt am Foodtruck ein und brachte uns schnell, sicher und klimatisiert um 16:30 Uhr ins Quartier zurück. Dort hatte die Klimaanlage alles zuverlässig gekühlt und Florin trat einen 14-Stunden-Schlaf an, der ihn fast genesen ließ.

Buen dia San Juan!

Was für ein exotischer Klangteppich in der Nacht! Ein fröhliches Zirpen, Zwitschern und Pfeifen, am Morgen eifriges Krähen – Willkommen und guten Morgen in San Juan! Bei unserer späten Anreise haben wir nicht mehr viel Kraft gehabt um aufmerksam festzustellen, wohin unsere Reise uns führte. Eines war jedoch beim Verlassen des Flughafengebäudes klar: Es ist Sommer! 😍🌞😎⛱️ So auch am Morgen danach: Sommergeräusche, Sommergerüche und Sommertemperaturen. Wir wachten relativ „normal“ um 5:00 Uhr auf, Flo hatte in der Nacht hohes Fieber aber wir konnten ihm zum Glück schnell helfen. Das frühe Aufwachen bescherte uns den ersten Sonnenaufgang unseres Urlaubs und einen sehr ruhigen Start in den ersten Urlaubstag. Valentina, Leo, Benni und Felix schlummerten nämlich noch friedlich. Carsten, Florin und ich brachen auf, um den nächsten Supermarkt zu finden und das erste Frühstück zu besorgen. Der Kleinste hockte glücklich in seinem Buggy und staunte über die freilaufenden Hühner auf der Straße.

Der Supermarkt war genauso wie wir ihn erwartet hatten: Viel, bunt, Zucker! Dennoch waren wir glücklich über die tolle Auswahl an Obst- und Gemüsesorten, Flo bestand darauf, eine tonnenschwere Melone auf seinen kleinen Beinchen zu transportieren. Für mich war es ein Avocado-Paradies: Perfekte Früchte!!!

Weil in wenigen Tagen Valentinstag sein würde und alle voll drauf abfahren, war der Supermarkt voll bis oben hin mit bunten Torten, Cupcakes, Keksen und Blumen in Plastik.

Das hat Florin sehr beeindruckt und er zeigte aufgeregt mit seinen Fingerchen auf alles Bunte. Sein Wortschatz erweiterte sich um „Torte“, „Kuchen“ und „Süßes“.

Unsere Beute trugen wir schnell nach Hause (kleiner Einkauf für 130 Dollar 😲) und bauten ein Frühstücksbuffet für unsere Schlafmützen auf. Unser erster Tag begann also auch kulinarisch auf dem höchsten Niveau. Unterwegs freuten wir uns über die sauberen und gepflegten Flächen, das satte Grün und die krassen PKWs.

Vokabel-Kolumne

In dieser Rubrik erscheinen englische Vokabeln, mit denen wir in Berührung gekommen sind oder ohne die es nicht weiter gegangen wäre; die wir gelernt, aufgeschnappt oder recherchiert haben, Vokabeln, die wir sofort wieder vergessen oder uns für immer merken werden; oder aber solche, die Situationen und Erlebnisse auf dieses eine Wort reduzieren und für immer konservieren.

  • ESTA ( Electronic System for Travel Authoriztion) elektronisches System zur Anreisegenehmigung | #esta
  • rip current – Brandungsrückstrom | #gefährlichebrandung
  • ferris wheel – Riesenrad | #anflugsju
  • stronghold – Festung | #geschichtepuertoricos

Die Anreise

Am Freitag um 15:15 Uhr starteten wir nach sehr langer Zeit der Vorfreude. Fünf Koffer, zur großen Freude von Steffi auffällig markiert, sechs Rucksäcke und ein Kinderwagen gehörten zu unserer Reiseausstattung. Das Haus inklusive aller Tiere wurde vorher an Thomas und Steffi übergeben, die sich als Hausmeister-Ehepaar nun eine schöne Zeit machen sollten. Urlaub im Nirgendwo für die beiden, Urlaub am anderen Ende der Welt für uns.

Am Bahnhof Torgau ging es zunächst mit der S-Bahn zum Leipziger Hauptbahnhof. Unser jüngster Reisender trat die Fahrt leider nicht gesund an: Seit zwei Tagen litt Florin an Fieber und schlimmem Husten. Tapfer und brav hielt er dennoch die erste kleine Etappe durch und freute sich, auf dem Leipziger Hauptbahnhof Tauben jagen zu dürfen.

Gepäckstücke

Die Flüge

Nachdem der ICE uns sicher nach Frankfurt brachte und wir am späten Abend in der Hotellobby auf Felix trafen, gönnten wir uns eine erholsame Nacht, um am nächsten Morgen um 9:05 Uhr mit dem Hotelshuttle zum Flughafen aufzubrechen. Der Check-In und Sicherheitscheck dauern bei einer 6-köpfigen Familie ewig. Carsten hatte alles super vorbereitet, besonders begeistert war der Counter-Mitarbeitende von der vorausschauenden Sitzplatzreservierung und umsichtigen ESTA-Vorbereitung. Wir waren sehr froh, endlich die Hände frei zu haben und obwohl wir zwei Stunden vor Abflug ankamen, war die Zeit bis zum Gate nicht üppig bemessen. Das Boarding war für uns mit kleinem Reisenden priorisiert und auch den Buggy durften wir mit an Bord nehmen.

Den Start verschlief Florin und die ersten zwei Stunden des Fluges verpasste er. Es muss sich sehr seltsam für ihn angefühlt haben, „plötzlich“ in der Luft zu sein. Gegen Ende des ersten Fluges (der immerhin neun Stunden dauerte) fragte er immer wieder, ob wir jetzt wieder nach Hause gehen. Es war alles in allem sehr anstrengend, hauptsächlich weil es dem Kleinsten so schlecht ging. Die großen Kinder haben alles super gemeistert und prima mitgemacht. Das Unterhaltungsprogramm an Bord hatte daran sicher einen großen Anteil. Der Umstieg in Washington DC hat reibungslos funktioniert, dort trafen wir auch wieder auf Felix. Noch einmal vier Stunden fliegen, auch diesen Start verschlief Florin. Er war einfach nur fix und fertig.

Als wir am Samstag um 23 Uhr Ortszeit (in Deutschland schon 4 Uhr am Sonntag) endlich in unserer Ferienwohnung landeten, waren alle einfach nur froh. Gute Nacht und happy Jetlag.