Wie aus einem Ausruhtag ein Ausflugstag wurde

Der Ausflug vom Vortag nach Terunyan hallte noch in uns nach. Besonders beschäftigte mich der Anblick des „weggeworfenen“ Toten. Es ist nämlich so, dass der Platz unter dem duftenden Baum begrenzt ist und wenn der nächste Tote beerdigt wird, muss der „älteste“ Leichnam weichen. Er wird an einem Abhang abgelegt, der für europäische Augen wie eine Müllkippe aussieht. Dem Toten wurde außerdem nicht der Schädel entfernt, was im Normalfall ein Familienangehöriger übernimmt, um ihn dann bei den anderen zu platzieren. Was war also passiert? Warum lag er einfach nur so herum? Auf diese Fragen würde ich wohl niemals eine Antwort bekommen.

Ein unlösbares Geheimnis

Den 6.Tag unseres Bali-Urlaubs wollten wir also ruhig angehen lassen. Da wir aber schon bei der Landung ein riesiges Monument sehen konnten, entschlossen wir uns spontan, den ruhigen Tag in einen halben Ausflugstag umzuplanen. In etwas mehr als einer Stunde erreichten wir die Garuda-Wisnu-Kencana-Statue. Dieses Monument zeigt den hinduistischen Gott Vishnu dar. Er reitet auf dem mystischen Vogel Garuda. Das Wahrzeichen ist 121 Meter hoch und in der Trockenzeit ist auf dem Gelände des angrenzenden Kulturparks sicher die Hölle los.

Ein wilder Ritt!
Am Eingang des Kulturparks.

Als wir ankamen, mussten wir einige Zeit unter einer Überdachung ausharren, ein Regenguss erinnerte uns daran, dass wir zur Regenzeit reisten. Dann aber konnten wir den Park erobern. Die Sonne verdunstete das Regenwasser, was dem ganzen einen mystischen Zauber verlieh. Wir hatten dort einen tollen Spaziergang und staunten einmal mehr über die vielen Gesichter Balis.

Warten auf das Ende des Regenschauers.
Regenzeit
GWK-Statue
Parkanlage
Saftiges Grün
Reisegruppe
Young Coconut
Florin hat Dinoeier gefunden.
Good Vibes

Am Nachmittag waren wir zurück in unseren wundervollen Villen und genossen die Teatime mit Eiskaffe, Eistee und Snacks. Für uns Ladies gab es im Spa eine wohltuende traditionelle balinesische Massage, die uns mindestens um 20 Jahre verjüngte. Den Abend verbrachten wir am Strand. Müßiggang in seiner reinsten Form!

Ein Tag voller Magie: Von Sanur nach Kintamani

Bali ist die Insel der tausend Gesichter – von quirligen Stränden über mystische Vulkanlandschaften bis zu geheimnisvollen uralten Bräuchen. Unsere heutige Reise sollte uns von der entspannten Küste Sanurs in den Norden der Insel, nach Kintamani führen. Was uns dort erwartete, war mehr als eine Sightseeing-Tour – unsere Reise brachte uns tief in jahrhundertealte Geschichte und Kultur Balis und führte uns am Ende direkt zu einem schaurigen Geheimnis.

Ein Blick in das ursprüngliche Bali – Besuch eines traditionellen Dorfes

Als unsere erste Station besuchten wir Batuan, ein kleines, authentisches balinesisches Dorf, das sich seit Jahrhunderten kaum verändert hat. Hier lebt eine Familie mit drei Generationen unter einem Dach – eine Tradition, die auf Bali tief verwurzelt ist. Während wir durch das Gehöft schlenderten, zeigte uns der Großvater voller Stolz die einfachen aber funktionalen Räumlichkeiten und führte uns zu den alten Tempelstatuen im Innenhof. Die Einfachheit und Harmonie dieses Lebens beeindruckten uns – keine Hektik, keine Ablenkung, nur eine tiefe Verbundenheit mit der Natur und den Ahnen.

Lake Batur – Ein Juwel inmitten des Vulkans

Weiter ging es durch die kurvigen Bergstraßen Kintamanis bis zu einem der spektakulärsten Naturschauplätze Balis: der Lake Batur, ein riesiger Kratersee, eingebettet zwischen den schwarzen Lavafeldern des Mount Batur. Das tiefblaue Wasser spiegelte die umliegenden Berghänge wider, während über dem See ein leichter Nebel schwebte – eine fast mystische Atmosphäre.

Eine Bootsfahrt ins Ungewisse – Das Geheimnis von Terunyan

Doch der wahre Höhepunkt wartete noch auf uns. Wir bestiegen ein kleines Boot und fuhren zum Ostufer des Sees, ins abgelegene Dorf Terunyan – ein Ort, um den sich viele Legenden ranken.

Terunyan ist für seine einzigartige und zugleich schaurige Bestattungszeremonie bekannt: Die Toten werden nicht begraben oder verbrannt, sondern unter einem riesigen, heiligen Baum offen auf Bambusgestellen abgelegt. Und doch – kein Gestank, kein Verfall. Der Baum, so sagt man, neutralisiert den Geruch des Todes. Ein Anblick, der uns gleichermaßen faszinierte wie ehrfürchtig stimmte.

Kulinarische Höhen mit Panoramablick am Mount Batur

Nach so vielen Eindrücken meldete sich unser Hunger – und wir hätten uns keinen besseren Ort zum Essen aussuchen können. Direkt am Rand des Vulkans, mit Blick über ganz Kintamani, genossen wir ein köstliches balinesisches Mittagessen. Die dampfenden Schalen mit Nasi Goreng schmeckten gleich doppelt so gut, während wir die Szenerie in uns aufnahmen: den nebelverhangenen Gipfel des Mount Batur, die dichten Wälder, den tiefblauen See. Ein Moment purer Magie.

Ein Tag, der lange nachhallt

Unsere Tour nach Kintamani war nicht einfach nur eine Fahrt ins Hochland – es war eine Reise zu den Wurzeln Balis, zu seinen alten Bräuchen und spektakulären Naturschauplätzen. Wir verließen diesen Ort mit einer tiefen Bewunderung für die Kultur, die Menschen und die rohe Schönheit dieser Insel. Ein Tag, den wir nie vergessen werden!

Kokosnüsse und todesmutige Abendspaziergänge in Sanur

Schon am Morgen dieses Tages spürten wir deutlich: Heute sollte es sehr heiß werden. Zum Glück standen heute keine geplanten Ausflüge an, sondern wir wollten uns durch den Tag gleiten lassen und schauen, was passiert. Die großen Kinder wollten lieber den Villa-Pool nutzen und uns zog es mit dem Kleinsten an den Hafen von Sanur.

Glasklares Wasser
Fischerboote
Hafen von Sanur

Eine junge Kokosnuss versorgte uns mit Elektrolyten, dennoch piekste die Sonne sehr. Es wurde also nur ein kurzer Spaziergang: Wir bogen zum Strand mit einem Warung ab. Florin konnte seelenruhig im Sand spielen und wir uns, mit Blick auf das Meer, erfrischen. Herrlich entspannt war das und es gab viel zu sehen: Sonntags haben die balinesischen Kinder schulfrei und es waren sehr viele Familien am Strand. Wir konnten geschickte Taucher, umfangreiche Familienpicknicks und Kinderscharen im Wasser beobachten.

Mittelalte Kartoffel schlürft junge Kokosnuss
Sanur
Im Lieblings-Warung mit dem Lieblings-Menschen

Ein Wort zur Regenzeit auf Bali: Die Trauminsel liegt nahe am Äquator, was das ganze Jahr über Temperaturen um die 30 Grad mit sich bringt. In den Monaten November bis März kommt zu diesen Temperaturen der Regen hinzu. Das bedeutet: Es gibt mehrere Regenschauer am Tag, selten regnet es tagelang durch. Schon am ersten Tag bekamen wir einen Sonnenbrand, trotz LSF 50. Es passierte, dass wir uns bei einem Ausflug mal 30 Minuten unterstellen mussten, um den heftigen Regenguss abzuwarten. Und während ich diesen Text verfasse, prasselt ein heftiger Regenschauer auf die Terrasse. Es ist 07:30 Uhr am Morgen, somit hindert mich der Regen gerade weder an Aktivitäten noch verdirbt er mir die Urlaubslaune. An einem einzigen Ausflugstag sind wir richtig nass geworden. Und schnell wieder getrocknet, die Temperaturen sinken nämlich nicht.

Mein Fazit lautet: Ein Urlaub auf Bali macht zum Ende der Regenzeit Sinn – es sind deutlich weniger Touristen auf der Insel, das üppige Grün der Vegetation ist eine Wohltat für graugeplagte deutsche Winteraugen und die Sonne scheint dennoch sehr viele Stunden am Tag. Meistens regnet es in der Nacht oder wenn man sowieso gerade ein Dach über dem Kopf hat.

Am frühen Abend kehrten wir in unser Lieblings-Warung an den Strand zurück. Florin stürzte sich wieder begeistert in den Sand, wir genossen den Ausblick, die Geräusche und die Düfte. Zwischen den Tischen liefen oder lagen mittelgroße Hunde herum, sie gehören hier zum Strandbild dazu. Sie stören niemanden, sind keine Streuner und zeigen kein Aggressionspotenzial. So manches Mal hält man bei einer wilden Autofahrt den Atem an, wenn zwischen all den Rollern, LKWs und Autos Hunde seelenruhig auf der Straße hocken. Aber hier wird für jedes Lebewesen gebremst und wie Valentina es sehr treffend formuliert hat „Ich habe hier noch nie einen toten Hund gesehen!“

Florin im Sandhimmel

An diesem Abend wollten wir zu Fuß zu unserem Hotel zurückkehren. Mit dem Stroller geht das hier gar nicht so leicht: Wenn überhaupt Fußwege vorhanden sind, stolpert man in autoreifengroße Löcher. Die Nebenwege sind unbeleuchtet, Roller tauchen wie aus dem Nichts auf und an den Geruch der Abgase hatten wir uns schon am 2. Tag gewöhnt. Das Überqueren einer Hauptstraße war lebensgefährlich, also war der Heimweg ein Abenteuer, was wir alle unbeschadet überstanden.

Eingangsportal eines balinesischen Hauses
Straßenüberquerung- Leben am Limit!

Barong, Katzenkaffee, Batik, Affenwald und Kunstmarkt

Samstag war Ausflugstag. Punkt 9:00 Uhr starteten wir mit einem angenehm kühlen Auto unsere erste Tagestour. Sie führte uns in die künstlerische Hauptstadt Balis, nach Ubud. Den ersten Stopp gab es nach 40 Minuten. Für eine recht kurze Strecke von 15 km braucht man auf Bali nämlich unfassbar viel Zeit, der Verkehr ist zäh. Auf einen PKW kommen hier etwa 10 Motorroller, es fließt langsam dahin. Alle Verkehrsbeteiligten nehmen aufeinander Rücksicht, es wirkt wie ein emsiger Ameisenhaufen, jeder übernimmt Verantwortung, es gibt kaum Unfälle.

Das erste Highlight war ein Theater, kurz vor Ubud. Wir durften in einem Atrium Platz nehmen und die Geschichte des Barong als Tanz sehen. Dazu spielte eine balinesische Band, die Kostüme waren wunderschön bunt und die gezeigten Bühnenabschnitte auch ohne Sprachkenntnisse nachvollziehbar.

Barong-Dance
Florins „Drache“
Kurzweiliges Theaterstück

Florin war besonders vom „Drachen“ und von der „Hexe“ begeistert. Sein Fazit: „Mama, das mit dem Theater hat mir sehr gefallen. Wo schläft der Drache?“

Weiter ging’s für etwa 15 Minuten und dieser Stopp war eine echte Überraschung: Wir hielten bei einer Kaffeeplantage, die den speziellen Katzenkaffee anbaut. Zunächst wurden wir durch einen kleinen Wald mit verschiedenen Pflänzchen geführt: Wir erfuhren, wie Kakao, Ingwer, Ginseng, Kurkuma, Mangostane, Vanille, Banane, Zitronengras und natürlich Kaffee wachsen. Danach ging es auf eine Terrasse mit tollem Ausblick über die Kaffeeplantage. Wir durften den Kopi Luwak und verschiedene Sorten Tee, die jeweils eine eigene heilende Wirkung hatten, verkosten.

So sehen die Kaffeekirschen aus, nachdem sie von den Schleichkatzen ausgeschieden wurden.
Teeverkostung
Zungenmaler

Selbstverständlich wanderten sehr viele Souvenirs in unsere Taschen und weiter ging`s zum nächsten Highlight.

Florin durfte vorn sitzen.

Dieses Mal durften wir hinter die Kulissen eines besonderen Handwerks schauen: Batik und Weberei. Unglaublich aufwändig werden per Hand und in mehreren Arbeitsschritten Muster auf Stoffe aufgebracht und damit veredelt. Auch beim Weben durften wir zuschauen und staunten sehr, als wir erfuhren, dass für einen Meter gewebten Stoff 8 Arbeitsstunden nötig sind. Natürlich nahmen wir uns auch von hier wunderschöne Andenken mit, so freue ich mich über einen Sarong und eine Jacke.

Altes Handwerk mit Bienenwachs.
Ein Sarong für Valentina.

Danach sollte es endlich zu Florins lang herbeigesehntem Ziel gehen: Zum heiligen Affenwald in Ubud. Wir waren bisher bei jedem Aufenthalt in diesem Dschungel und konnten immer Veränderungen feststellen: Wo im Jahr 2009 noch ausgetreten Pfade durch den Wald führten, waren in 2019 schon gut ausgebaute Holzwege zu finden und in diesem Jahr führten uns Beschilderungen und Tierpfleger hindurch. Die Kinder waren fasziniert, die Tiere so nah erleben zu dürfen und freuten sich besonders, wenn sie Babyaffen entdecken konnten.

Affenfamilie
Affen überall
Affen auf Drache

Einen Abstecher zum Kunstmarkt von Ubud nahmen wir auch noch vor und deckten uns mit Räucherstäbchen und Holzkunst ein. Am späten Nachmittag ging es in unsere Villen zurück. Es war ein Tag mit sehr vielen Eindrücken: Wir haben viel über das Handwerk auf Bali erfahren, konnten hinter einige Kulissen schauen und kamen auch noch mit der Natur in Berührung. Erschöpft aber beseelt beendeten wir unseren Tag am und im Pool.

Ein Tag im und am Wasser

Der Freitagmorgen begann sehr entspannt mit einem Langschläfer-Florin und morgendlichen Runden im Pool. Die wundervoll exotischen Tiergeräusche und das sanfte rascheln der fleißigen Gärtner, die in der Nacht von den Bäumen herabgefallene Blätter von den Hauptwegen fegten, ergaben den perfekten Urlaubssoundtrack.

Heute sollten die Wasserstellen ausgiebig genutzt werden: Den Vormittag verbrachten wir in einem unserer Pools.

Paketsprung
Sagt mal „Regenzeit!“

Am Nachmittag ging es zum Sanur Beach, Florin freute sich über Buddelzeug und spielte versunken in seiner Fantasie-Sandwelt.

Sandmann Florin
Herrengespräche

Die großen Kinder untersuchten die Unterwasserwelt mit Ihren Easy-Breath Masken. Als ein Schwarm Millionen kleiner Fische durch sie hindurch schwamm, waren sie begeistert. Leo berichtete, dass es ein irres Gefühl war, von diesen etwa 4 cm großen Fischlein umschwärmt worden zu sein. Ein tolles Erlebnis!

Am Abend freuten wir uns über die Saté-Night im Gong Restaurant. Florin war schon ziemlich geschafft von dem Wasser-Tag und wir entschließen uns, lieber in der Nähe der Villa zu bleiben, um ihn schnell hinlegen zu können. Ein entspannter Tag endete mit guten Gesprächen und gekühlten Getränken in unserer Villa. Es ging pünktlich ins Bett, weil am Samstag ein Ausflugstag anstehen sollte.

Ein Schelm!
Leo freut sich auf die Saté-Spieße.
Salzwasser in den Haaren.

Sanur – Trotz Nebensaison sehr lebhaft

Die erste Nacht war wunderbar erholsam, die Nachtgeräusche zwar exotisch aber beruhigend sonor. Der Kleinste schlief sich ordentlich aus, so nutzte ich die Zeit, um mich über die Morgenstimmung zu freuen. Als Florin aufwachte, erkundete er sofort jede Ecke und untersuchte alle Details. Er war hoch zufrieden, nun endlich im Urlaub zu sein.

Florins Dinos- auch im Urlaub unverzichtbar.
Urlaubs-Paar
Eingang zur Villa

Gegen 10:00 Uhr trafen wir uns im Gong Restaurant auf unser erstes Frühstück. Das hatte ich mir gewünscht: Uns in diesem Urlaub nicht um Mahlzeiten, Wäsche oder Aufräumen kümmern zu müssen. Das gemeinsame Festmahl war also in vielerlei Hinsicht der perfekte Tagesstart! Danach besuchte uns unser Reisemanager, brachte uns Sanur näher und zeigte uns verschiedene Ausflugsmöglichkeiten. Am Mittag gingen wir zur Strandpromenade – die Kinder waren sehr glücklich über das klare türkisfarbene Wasser und den warmen Sand. Wir mussten uns immer wieder ins Gedächtnis rufen: „Es ist Februar!“

Sanur Beach
Sommer im Winter: Check ✅
Strandgut, leider verboten, es mitzunehmen.

Sanur Beach war sehr lebhaft, es gab so viel zu sehen! Die unzähligen Warungs, Stände, Buden, Massagemöglichkeiten, Bars, Hotels, Sonnenliegen und Boote ließen nur erahnen, was hier in der Hauptsaison los sein muss! Wir hatten also keine Probleme, entspannt an der Promenade zu flanieren und unseren ersten Sonnenbrand (trotz LSF 50) abzuholen.

Junger Urlauber inkognito.
Sieht nur skeptisch aus, ist aber einfach nur konzentriert.
Sanur Beach fetzt.

Die Gerüche, die Wärme, die Luftfeuchtigkeit und die fremde Sprache ließen angenehme Urlaubs-Exotik aufkommen, eine Beachbar versorgte uns mit wohltemperierten Getränken.

Kunst
Wo soll es hingehen?
Gute Laune!
Hund aus Stein.

Zurück im Kayumanis nutzten die Kinder ausgiebig den Pool und wir ließen uns ein wunderbares Abendessen schmecken. Dabei planten wir die nächsten Tage und nahmen uns vor, nach einem Ausflugstag stets einen Ruhetag einzulegen. Das sollte bedeuten: Entspannen in der Villa und in der näheren Umgebung bleiben. Vor allem die Kinder wünschten sich das.

Paradies gefunden – mal wieder!

Nach etwa 27 Stunden Anreise landeten wir am Mittwoch Nachmittag in Denpasar. Zur Freude der Kinder flogen wir die Strecke Taipeh- Denpasar mit einer Hello Kitty Maschine, sogar das Besteck war rosa!

Valentina war begeistert.
Der letzte Flug dauerte etwas mehr als 5 Stunden.

Bei der Ankunft machte sich Carstens sorgfältige Reisevorbereitung bezahlt, wir konnten direkt zur Immigration gehen und einreisen. Das sparte uns etwa 90 Minuten Wartezeit. Wir waren müde und sehnten uns nach einer Erfrischung, Zähneputzen würde sich nach so einer langen Reise wie Wellness anfühlen. Das Klima haute uns um: Tropisch warm, feucht und dieser Duft! Mein Geruchsgedächtnis sprang sofort an. Diese Kombination aus Blüten, Räucherstäbchen, Rollerabgasen und Zigaretten gibt es nur hier.

Schnell war unser Gepäck im Kleinbus verstaut und wir stiegen ein, in dieses übertrieben klimatisierte Fahrzeug ohne Anschnallsysteme. Florin konnte es kaum glauben, dass es keinen Kindersitz für ihn gab und ließ sich erst mit dem Argument, dass das eben in diesem Land anders ist als zu Hause und wir Eltern den Ersatzkindersitz bieten, beruhigen. Die wilde Fahrt im trubeligen Linksverkehr konnte losgehen!

Es dauerte nicht lange und alle Reisenden staunten über das üppige Grün, die schlechten Straßenverhältnisse und die irren Besatzungsvarianten der Roller. Raus ging’s aus Denpasar in den Osten Balis – nach Sanur.

Nach etwa 30 Minuten erreichten wir unser Hotel und waren einfach nur froh, am Ziel unserer weiten Reise angekommen zu sein. Unsere hohen Erwartungen an unsere Unterkunft wurden übertroffen: Wunderschöne Villen, liebevoll ausgestattet, wohltuend grün, absolut privat und einfach nur himmlisch. Valentina und Leo durften ihr eigenes Haus mit Pool beziehen und konnten ihr Glück kaum fassen. Florin zog sich sofort aus und wollte in den Pool springen. Ein typisch balinesisches Musikinstrument hielt ihn davon ab.

Musikant Florini

Den Anreisetag ließen wir im hoteleigenen Restaurant ausklingen und fielen todmüde aber glücklich in unsere Betten. Selamat malam, Bali!

Kinder-Villa
Eltern-Villa
Weg zum Restaurant
Müde aber glücklich!
Kimono-Kids

Zwischenstopp

Taipeh, wir kommen!

Wir machten uns also von München auf nach Südostasien. Der Flug verlief ohne Komplikationen – unsere Kids, besonders der Kleinste meisterten die lange Strecke hervorragend und füllten die Zeit mit Lesen, spielen, „Spazieren“ zwischen den Sitzreihen und frönten dem reichhaltigen Multi-Media Angebot von EVA-Air.

Nach 11 Stunden Flug erreichten wir Taipeh, die Hauptstadt der Republik China, wie die eigentliche Bezeichnung des Landes ist, welches weithin als Taiwan bezeichnet wird. Taipeh – eine Metropole, die pulsiert, glänzt und gleichzeitig mit ihrer Tradition verzaubert. Meine Reise mit Felix vor 10 Jahren führte mich bereits schon einmal in diese faszinierende Stadt, welche ein Wechselspiel zwischen atemberaubenden Panoramen, geschichtsträchtigen Einblicken und lebendigen, kulinarischen Abenteuern bot.

Diesmal hatten wir leider nicht so viel Zeit vor Ort – dennoch genossen wir die Zeit und hatten die Gelegenheit für meinen Reiserückblick.

Taipei,Taiwan

Hoch hinaus im Taipei 101

Kaum angekommen, zog es uns zum Wahrzeichen der Stadt: dem Taipei 101. Mit seinen 508 Metern ragt dieser Gigant wie ein futuristischer Bambusstängel in den Himmel. Die Fahrt im Highspeed-Aufzug war bereits ein Erlebnis für sich – in gerade einmal 37 Sekunden katapultierte er uns auf die Aussichtsplattform im 89. Stock. Oben angekommen, bot sich uns ein Blick, der schlicht überwältigend war. Ein Meer aus Hochhäusern, durchzogen von grünen Hügeln, und in der Ferne das Blau des Ozeans – Taipeh von oben ist einfach spektakulär!

Zeitreise im Chinesischen Nationalmuseum

Nach diesem Höhenflug tauchten wir tief in die Geschichte Taiwans ein. Das Nationalmuseum beherbergt eine der beeindruckendsten Sammlungen chinesischer Kunst und Kultur weltweit. Jade-Schnitzereien, jahrhundertealte Kalligrafien und filigrane Porzellane ließen uns staunen. Besonders faszinierend: das berühmte „Jade-Kohlstück“, das so fein gearbeitet ist, dass es aussieht, als hätte die Natur selbst daran mitgewirkt. Hier spürten wir den Atem der Geschichte und die Bedeutung der kulturellen Wurzeln Taiwans.

Kulinrarik und Nachtmarkt im Linsen District – Ein Fest für die Sinne

Doch der Abend war noch lange nicht vorbei! Zurück in Taipeh tauchten wir in die quirlig-bunte Welt des Nachtmarkts im Linsen District ein. Die Luft war erfüllt von den verführerischen Düften gegrillter Fleischspieße, gebratener Teigtaschen und süßer Bubble Tea-Kreationen. Mutig probierten wir uns durch das exotische Angebot: knusprige Austernpfannkuchen, duftende Dumplings und natürlich den berüchtigten Stinky Tofu – eine echte Herausforderung für die Nase, aber geschmacklich überraschend gut! Zwischen flackernden Neonlichtern und dem Stimmengewirr der Einheimischen fühlten wir uns komplett im Herzen Taipehs angekommen.

Fazit: Taipeh, du hast uns verzaubert!

Diese Stadt ist eine Reise wert – und mehr als das. Sie ist ein Erlebnis, das mit jeder Minute intensiver wird. Von futuristischen Wolkenkratzern über Jahrhunderte alte Kultur bis hin zu den kleinen, köstlichen Momenten auf dem Nachtmarkt – Taipeh hat uns in seinen Bann gezogen. Und eines ist sicher: Wir kommen wieder!

Jetzt geht es aber weiter in Richtung unseres eigentlichen Reiseziels: Indonesien!

Die Reise beginnt

Am Samstag ging es endlich los: Nach einem gemütlichen Frühstück mit unseren wundervollen Hausbesetzern füllten wir unseren Bus und starteten gegen Mittag Richtung München.

Das Packen war eine kleine Herausforderung: Sommersachen in die Koffer, Wintersachen für drei Tage Bayerische Hauptstadt in die Reisetaschen. Schon Wochen vorher hatten wir vor allem die Sommerbestände der Kinderkleidung gecheckt, sie wachsen ja so schnell! Sommersachen im Januar, am knisternden Kamin sitzend, zu bestellen, ist schon speziell und fördert die Vorfreude.

Am späten Nachmittag erreichten wir München und wurden von unseren lieben Freunden in ihrer neuen Wohnung empfangen. Augenblicklich stellte sich Urlaubsstimmung ein, auch wenn uns das Fehlen unseres großen Sohnes im Familiengefüge im Urlaubsmodus schmerzlich bewusst wurde.

Traditionelles Frühstück im Green Leaf Erding

Wir erlebten nun einige entspannte Tage und konnten die Zeit perfekt nutzen, um uns aufeinander einzustellen. Nach hektischen, arbeitsreichen Wochen braucht es immer etwas Zeit, um als große Familie zueinander zu finden. Es gelang uns sehr gut und Florin fragte täglich, wann wir nun endlich zu den Makaken fahren.

Am Montag Abend stießen Frank und Tina dazu, Dienstag Morgen verließen wir unsere Gastgeber und die Unternehmung „Sommer im Winter“ begann. Ein langer Flug von München nach Taipeh lag als erster Reiseabschnitt vor uns.

Krass gute Laune, morgens um 7:30 Uhr
Los geht’s!
Ersten Flug gut gemeistert!

Bali – Sehnsuchtsort seit 16 Jahren

Nach unserer wundervollen Reise im vergangenen Jahr haben wir uns sehr viel Zeit genommen, um ein neues Ziel für „Sommer im Winter“ zu finden. Dieses Mal benötigten wir allerdings keine Tabelle, denn der Kontinent stand schnell fest: Asien!

Die Kinder haben den Langstreckenflug so gut gemeistert, dass uns die super lange Anreisezeit in unserer Planung nicht abschrecken konnte. Zudem sind alle Familienmitglieder neugierig, offen und große Freunde asiatischer Küche. Eine Weile orientierten wir uns Richtung Thailand, fanden da aber keine geeigneten Unterkünfte. Um das genauer zu erklären: Die Hotels und Ferienhäuser in Thailand sind fantastisch, und hier kommt das Aber: Wir brauchen viel Platz, haben gern Privatsphäre, sind frei in der Gestaltung unseres Tagesablaufes und ein eigener Pool ist uns sehr wichtig.

Unsere Hochzeitsreise vor 16 Jahren hat uns bereits nach Bali geführt, zum 10. Hochzeitstag gönnten wir uns erneut eine Reise auf die Insel der Götter. Dort genossen wir unsere Zeit stets in einer „Courtyard Villa“, die alle unsere Wünsche erfüllte. Immer haben wir unseren Kindern Fotos gezeigt – doch für sie war Bali bisher nur ein ferner Ort, dessen Magie und Einzigartigkeit sich nur schwer in Bildern einfangen lässt.

Einzige logische Konsequenz: Die Kinder sind bereit für Bali! Ende August buchten wir unseren Traumurlaub mit perfekter Villa und können es nun kaum glauben, dass es in wenigen Tagen losgeht. Vorher verbringen wir noch etwas Zeit bei und mit unseren Freunden in München und starten am Dienstag Mittag Richtung Taipeh. Die Aufregung steigt – Bali, wir kommen!

Kleiner Wermutstropfen: Dieses Mal wird unser ältester Sohn uns leider nicht begleiten – In Bayern sind keine Ferien.