
Dann war er da: Der letzte Tag in unserem Paradies. Am liebsten hätte ich alle Erlebnisse der vergangenen beiden Wochen in diesen einen Tag gestopft. Zu entscheiden, was am letzten Tag erlebt werden wollte, war nicht leicht. Eins stand aber fest: Wir wollten uns vom Meer verabschieden. Am Vormittag fuhren wir also zu unserer Lieblingsstelle, dem Surfer’s Beach. Das Wasser war sehr unruhig, die hohen Wellen lockten einige Surfer an. Florin spielte zufrieden und fantasievoll im Sand. Ein schöner glatter Stock diente ihm als universelles Spielzeug, war Sack vom Weihnachtsmann, Schwert oder auch ein leckeres Brot.
Die warme Luft roch würzig nach Meer und Kokos, schmeckte salzig und süß zugleich. Konzentriert betrachtete ich meine Umgebung: Das türkisfarbene, glasklare Wasser, die Palmen, der strahlend blaue Himmel, die aus dem Meer ragenden Felsen, kleine Einsiedlerkrebse im Sand, meine zufrieden ruhende Familie – ganz fest schloss ich dieses Gefühl in meinem Gedächtnispalast ein. Zu diesem Zeitpunkt war ich noch nicht bereit, in unser altes Leben zurückzugehen.



Mit schweren Herzen ging es am Nachmittag zurück nach Aguada. Wir nutzten ein letztes Mal ausgiebig den Pool, spielten Billard und gönnten uns zum Abendessen Pizza. Dann kam das unvermeidbare Kofferpacken, der Schwermut setzte ich erste Gedanken an unser schönes Zuhause entgegen. Und auch Vorfreude auf die Arbeit machte sich leise breit.

Valentina und Carsten sprangen nachts ein letztes Mal in den Pool, ich genoss ein letztes Mal die warme Nachtluft und die exotischen Tiergeräusche.

Auf Wiedersehen Puerto Rico, du wundervolle bunte Insel!