Zwischenstopp

Taipeh, wir kommen!

Wir machten uns also von München auf nach Südostasien. Der Flug verlief ohne Komplikationen – unsere Kids, besonders der Kleinste meisterten die lange Strecke hervorragend und füllten die Zeit mit Lesen, spielen, „Spazieren“ zwischen den Sitzreihen und frönten dem reichhaltigen Multi-Media Angebot von EVA-Air.

Nach 11 Stunden Flug erreichten wir Taipeh, die Hauptstadt der Republik China, wie die eigentliche Bezeichnung des Landes ist, welches weithin als Taiwan bezeichnet wird. Taipeh – eine Metropole, die pulsiert, glänzt und gleichzeitig mit ihrer Tradition verzaubert. Meine Reise mit Felix vor 10 Jahren führte mich bereits schon einmal in diese faszinierende Stadt, welche ein Wechselspiel zwischen atemberaubenden Panoramen, geschichtsträchtigen Einblicken und lebendigen, kulinarischen Abenteuern bot.

Diesmal hatten wir leider nicht so viel Zeit vor Ort – dennoch genossen wir die Zeit und hatten die Gelegenheit für meinen Reiserückblick.

Taipei,Taiwan

Hoch hinaus im Taipei 101

Kaum angekommen, zog es uns zum Wahrzeichen der Stadt: dem Taipei 101. Mit seinen 508 Metern ragt dieser Gigant wie ein futuristischer Bambusstängel in den Himmel. Die Fahrt im Highspeed-Aufzug war bereits ein Erlebnis für sich – in gerade einmal 37 Sekunden katapultierte er uns auf die Aussichtsplattform im 89. Stock. Oben angekommen, bot sich uns ein Blick, der schlicht überwältigend war. Ein Meer aus Hochhäusern, durchzogen von grünen Hügeln, und in der Ferne das Blau des Ozeans – Taipeh von oben ist einfach spektakulär!

Zeitreise im Chinesischen Nationalmuseum

Nach diesem Höhenflug tauchten wir tief in die Geschichte Taiwans ein. Das Nationalmuseum beherbergt eine der beeindruckendsten Sammlungen chinesischer Kunst und Kultur weltweit. Jade-Schnitzereien, jahrhundertealte Kalligrafien und filigrane Porzellane ließen uns staunen. Besonders faszinierend: das berühmte „Jade-Kohlstück“, das so fein gearbeitet ist, dass es aussieht, als hätte die Natur selbst daran mitgewirkt. Hier spürten wir den Atem der Geschichte und die Bedeutung der kulturellen Wurzeln Taiwans.

Kulinrarik und Nachtmarkt im Linsen District – Ein Fest für die Sinne

Doch der Abend war noch lange nicht vorbei! Zurück in Taipeh tauchten wir in die quirlig-bunte Welt des Nachtmarkts im Linsen District ein. Die Luft war erfüllt von den verführerischen Düften gegrillter Fleischspieße, gebratener Teigtaschen und süßer Bubble Tea-Kreationen. Mutig probierten wir uns durch das exotische Angebot: knusprige Austernpfannkuchen, duftende Dumplings und natürlich den berüchtigten Stinky Tofu – eine echte Herausforderung für die Nase, aber geschmacklich überraschend gut! Zwischen flackernden Neonlichtern und dem Stimmengewirr der Einheimischen fühlten wir uns komplett im Herzen Taipehs angekommen.

Fazit: Taipeh, du hast uns verzaubert!

Diese Stadt ist eine Reise wert – und mehr als das. Sie ist ein Erlebnis, das mit jeder Minute intensiver wird. Von futuristischen Wolkenkratzern über Jahrhunderte alte Kultur bis hin zu den kleinen, köstlichen Momenten auf dem Nachtmarkt – Taipeh hat uns in seinen Bann gezogen. Und eines ist sicher: Wir kommen wieder!

Jetzt geht es aber weiter in Richtung unseres eigentlichen Reiseziels: Indonesien!

Die Reise beginnt

Am Samstag ging es endlich los: Nach einem gemütlichen Frühstück mit unseren wundervollen Hausbesetzern füllten wir unseren Bus und starteten gegen Mittag Richtung München.

Das Packen war eine kleine Herausforderung: Sommersachen in die Koffer, Wintersachen für drei Tage Bayerische Hauptstadt in die Reisetaschen. Schon Wochen vorher hatten wir vor allem die Sommerbestände der Kinderkleidung gecheckt, sie wachsen ja so schnell! Sommersachen im Januar, am knisternden Kamin sitzend, zu bestellen, ist schon speziell und fördert die Vorfreude.

Am späten Nachmittag erreichten wir München und wurden von unseren lieben Freunden in ihrer neuen Wohnung empfangen. Augenblicklich stellte sich Urlaubsstimmung ein, auch wenn uns das Fehlen unseres großen Sohnes im Familiengefüge im Urlaubsmodus schmerzlich bewusst wurde.

Traditionelles Frühstück im Green Leaf Erding

Wir erlebten nun einige entspannte Tage und konnten die Zeit perfekt nutzen, um uns aufeinander einzustellen. Nach hektischen, arbeitsreichen Wochen braucht es immer etwas Zeit, um als große Familie zueinander zu finden. Es gelang uns sehr gut und Florin fragte täglich, wann wir nun endlich zu den Makaken fahren.

Am Montag Abend stießen Frank und Tina dazu, Dienstag Morgen verließen wir unsere Gastgeber und die Unternehmung „Sommer im Winter“ begann. Ein langer Flug von München nach Taipeh lag als erster Reiseabschnitt vor uns.

Krass gute Laune, morgens um 7:30 Uhr
Los geht’s!
Ersten Flug gut gemeistert!

Bali – Sehnsuchtsort seit 16 Jahren

Nach unserer wundervollen Reise im vergangenen Jahr haben wir uns sehr viel Zeit genommen, um ein neues Ziel für „Sommer im Winter“ zu finden. Dieses Mal benötigten wir allerdings keine Tabelle, denn der Kontinent stand schnell fest: Asien!

Die Kinder haben den Langstreckenflug so gut gemeistert, dass uns die super lange Anreisezeit in unserer Planung nicht abschrecken konnte. Zudem sind alle Familienmitglieder neugierig, offen und große Freunde asiatischer Küche. Eine Weile orientierten wir uns Richtung Thailand, fanden da aber keine geeigneten Unterkünfte. Um das genauer zu erklären: Die Hotels und Ferienhäuser in Thailand sind fantastisch, und hier kommt das Aber: Wir brauchen viel Platz, haben gern Privatsphäre, sind frei in der Gestaltung unseres Tagesablaufes und ein eigener Pool ist uns sehr wichtig.

Unsere Hochzeitsreise vor 16 Jahren hat uns bereits nach Bali geführt, zum 10. Hochzeitstag gönnten wir uns erneut eine Reise auf die Insel der Götter. Dort genossen wir unsere Zeit stets in einer „Courtyard Villa“, die alle unsere Wünsche erfüllte. Immer haben wir unseren Kindern Fotos gezeigt – doch für sie war Bali bisher nur ein ferner Ort, dessen Magie und Einzigartigkeit sich nur schwer in Bildern einfangen lässt.

Einzige logische Konsequenz: Die Kinder sind bereit für Bali! Ende August buchten wir unseren Traumurlaub mit perfekter Villa und können es nun kaum glauben, dass es in wenigen Tagen losgeht. Vorher verbringen wir noch etwas Zeit bei und mit unseren Freunden in München und starten am Dienstag Mittag Richtung Taipeh. Die Aufregung steigt – Bali, wir kommen!

Kleiner Wermutstropfen: Dieses Mal wird unser ältester Sohn uns leider nicht begleiten – In Bayern sind keine Ferien.

Abschied

Dann war er da: Der letzte Tag in unserem Paradies. Am liebsten hätte ich alle Erlebnisse der vergangenen beiden Wochen in diesen einen Tag gestopft. Zu entscheiden, was am letzten Tag erlebt werden wollte, war nicht leicht. Eins stand aber fest: Wir wollten uns vom Meer verabschieden. Am Vormittag fuhren wir also zu unserer Lieblingsstelle, dem Surfer’s Beach. Das Wasser war sehr unruhig, die hohen Wellen lockten einige Surfer an. Florin spielte zufrieden und fantasievoll im Sand. Ein schöner glatter Stock diente ihm als universelles Spielzeug, war Sack vom Weihnachtsmann, Schwert oder auch ein leckeres Brot.


Die warme Luft roch würzig nach Meer und Kokos, schmeckte salzig und süß zugleich. Konzentriert betrachtete ich meine Umgebung: Das türkisfarbene, glasklare Wasser, die Palmen, der strahlend blaue Himmel, die aus dem Meer ragenden Felsen, kleine Einsiedlerkrebse im Sand, meine zufrieden ruhende Familie – ganz fest schloss ich dieses Gefühl in meinem Gedächtnispalast ein. Zu diesem Zeitpunkt war ich noch nicht bereit, in unser altes Leben zurückzugehen.

Einsiedlerkrebs

Mit schweren Herzen ging es am Nachmittag zurück nach Aguada. Wir nutzten ein letztes Mal ausgiebig den Pool, spielten Billard und gönnten uns zum Abendessen Pizza. Dann kam das unvermeidbare Kofferpacken, der Schwermut setzte ich erste Gedanken an unser schönes Zuhause entgegen. Und auch Vorfreude auf die Arbeit machte sich leise breit.

Valentina und Carsten sprangen nachts ein letztes Mal in den Pool, ich genoss ein letztes Mal die warme Nachtluft und die exotischen Tiergeräusche.

Auf Wiedersehen Puerto Rico, du wundervolle bunte Insel!

Souvenirs, Strafzettel und Farmacia

Donnerstag, der 22. Februar 2024, sollte unser vorletzter ganzer Urlaubstag in Aguada auf unserem wundervollen Anwesen sein. Gemeinsam mit den Kindern beschlossen wir, dass es ein entspannter Tag werden sollte.

„Regionale“ Produkte

Das bedeutete: Schmausen, Chillen, Stricken, Spielen und kurz an die Rückreise denken.
Florin hatte an diesem Tag einen besonderen Schalk im Nacken.

Schon am Montag stellten wir fest, dass er im Urlaub richtig angekommen war: Er war wieder ganz der Alte, schlief gut, genoss seine Mahlzeiten und hüpfte durch den Tag. Besonders das „große Wasser“ und der viele Sand begeisterten ihn. Aber auch vermeintlich ereignislose Vormittage ließen ihn fantasievoll spielen und vor allem die Aufmerksamkeit seiner Brüder und Schwester einfordern.
Leider klagte eines dieser großen Geschwister über schlimme einseitige Ohrenschmerzen – ein Ergebnis der zahlreichen Tauchgänge und kunstvollen Sprünge in den Pool. Unsere üppige Reiseapotheke gab ein schmerzstillendes Medikament her, aber im Hinblick auf die bevorstehenden Flüge waren wir Eltern uns einig, dass dies nicht ausreichen würde.

Wir verbanden also das Nützliche mit dem Angenehmen und fuhren am Nachmittag nach Rincón, um Souvenirs zu shoppen und in der Apotheke ein Medikament gegen eine Mittelohrentzündung zu kaufen. Wir parkten unseren Wagen zentral am Marktplatz. Auf dem Weg zur Apotheke musste Eis verzehrt und die bunten Trucks bestaunt werden.

Leo mit Parfait am Stiel.

In der Farmacia, stellt euch das vor wie eine Mischung aus Drogeriemarkt und Speakeasy für Medikamente, waren wir kurz vom breiten Angebot überfordert. Eine intensive Suche in den Regalen ergab lediglich eine große Auswahl an Ohrentropfen gegen Wasser im Gehörgang. Hätte vielleicht das Schlimmste verhindert, nun aber zu spät. Also schritt ich entschlossen, mit meinem leidenden Kind im Schlepptau, zum Schalter. Ich schilderte die Symptome, unsere bisheriges Vorgehen und fragte gezielt nach entzündungshemmenden Medikamenten. Ohne mit der Wimper zu zucken, teilte mir mein Gegenüber mit, dass Ibuprofen zum Stillen der Schmerzen ganz prima sei, aber dies den Entzündungsherd nicht bekämpfen würde. Sie empfehle ein Breitband-Antibiotikum, um die Sache nachhaltig zu beseitigen. Meine vorsichtige Nachfrage, welchen Arzt sie mir denn empfehle, um ein Rezept für ein solches Medikament zu bekommen, löste ein mildes Lächeln aus. Sie könne mir es gleich mitgeben- Amoxicillin für eine 5-Tage-Kur, macht dann 3 $ bitte. Ich hatte schon oft davon gehört, wie das mit den Medikamenten in den USA so läuft, aber das hat mich dann doch verblüfft. Ich stimmte zu und erhielt kurze Zeit später personalisierte Kapseln für unser leidendes Kind. Im Hinblick auf den langen Flug, die großen Schmerzen und die sehr sehr lang zurückliegende letzte Antibiotikum-Gabe, entschieden wir Eltern uns gemeinsam mit dem mündigen kranken Kind, die Tabletten-Kur tatsächlich durchzuziehen.

Wir flanierten weiter und ließen uns treiben, bis wir zur Strand-Promenade kamen. Wir stärkten uns mit Snacks und kühlen Getränken und waren bereit für den Sonnenuntergang am Strand.

Eventuell enthielt dieses Getränk Rum.

Gut gelaunt ging es weiter zum Strand. Das Meer war aufgewühlt und es duftete würzig. Florin stürzte sich begeistert in den riesigen Sandkasten. Seine Geschwister trauten sich weiter vor zur Brandung.

Wir kehrten zurück in unser Ferienhaus und gönnten uns noch etwas Pool-Zeit. Für die großen Kinder gab es Kino – Fluch der Karibik, was sonst.

Kinosnacks
Salzig!

Nachdem alle Kinder verstaut waren, erzählte mir mein Liebster, dass wir ein Ticket für das Parken erhielten hätten. Mich wunderte, dass ihn das so nervte, hatten wir doch während des gesamten Urlaubes niemals Probleme dieser Art bekommen. Ich Ahnungslose! Wir sollten 150 Dollar zahlen. Einen kleinen Rabatt bekommt man, wenn man die Strafe innerhalb von 14 Tagen begleicht. Allerdings kann man das nicht einfach so überweisen, nö! Man muss zur Polizeiwache gehen und dort bar bezahlen. Das kam Carsten sehr seltsam vor und er beschloss, sich zunächst zu belesen und informieren.

Fast & Furios vs. Babyschwimmen

Nachdem der Vortag so aufregend und abwechslungsreich war, ließen wir den Mittwochmorgen ruhig angehen. Felix meldete sich mit einem faszinierenden Foto aus dem Flugzeug:

Wir nutzten den Pool, flechteten Frisuren und gönnten uns Banana-French-Toasts. Ein herrlich entspannter Vormittag in unserem wundervollen Ferienhaus. Florin schnatterte die ganze Zeit, hüpfte durch den Garten, hielt Ausschau nach Papageien und kommentierte jeden Leguan.

Am Nachmittag ging es für Carsten und die großen Kinder an den Strand um Jetski zu fahren. Benni & Leo, Valentina & Carsten bildeten je ein Team. Eine Stunde lang düsten sie über den Ozean und freuten sich über hohe Geschwindigkeiten auf glasklarem, türkisfarbenem Wasser.

Florin und ich hatten derweil einen gemütlichen Nachmittag auf dem Anwesen. Wir spielten, sortierten Wäsche, fegten die Terrasse und übten Farben. Für den Pool interessierte sich der Kleinste gar nicht, er wollte auf keinen Fall mit mir Schwimmen gehen. Es war ihm viel wichtiger, Steinchen hineinzuwerfen. Aber als die Bande heimkehrte, ging er mutig mit Valentina zunächst an das Wasser und später hinein. Sie plantschten, bis es dunkel wurde.

Zum Abendessen gab es Burger mit Patties vom Grill. Köstlich! Vom Pool aus konnten wir unseren Genuss-Direktor beim Herrichten der Komponenten beobachten.

Nach dem Abendessen trafen wir uns mit unseren großen Kindern im Billard-Zimmer und spielten ein kleines Turnier.
Am Himmel zeigten sich zum ersten Mal während unseres Aufenthaltes in Aguada Wolken. Der fast volle Mond sorgte für ein fantastisches Licht.

Ein wundervoll entspannter Tag mit viel Zeit zum Spielen und Kuscheln für den Kleinsten.

El Yunque – National Forest

Am Dienstag, den 20. Februar 2024, ging es für uns gegen 9 Uhr morgens auf zum El Yunque, dem puerto-ricanischen Regenwald im Osten der Insel. Diese frühe Startzeit bedeutete für uns ein urlaubsuntypisch zeitiges Aufstehen und ein Verzicht auf unser liebgewonnen ausgiebiges Frühstück mit landestypischen Leckereien. Eine Fahrt sollte etwa 2:45 h dauern.


Der Nationalparkt heißt jährlich etwa 600.000 Besucherinnen und Besucher willkommen und lässt sich, bequem amerikanisch, mit dem Auto durchfahren. Man muss sich das so vorstellen: Man rollt auf einer Hauptstraße hinauf auf den höchsten Berg und hat aller paar hundert Meter die Möglichkeit, auszusteigen und sich auf einen Wanderweg zu begeben. Annehmlichkeiten wie Toiletten, Foodtrucks und Wegweiser sind an allen Punkten vorhanden. Leider zerstörte Hurricane Maria im September 2017 große Teile des National Parkes, die Wanderwege und Straßen werden mühevoll wieder aufgebaut, sind aber noch nicht vollständig in Betrieb genommen. Das ganze Angebot des National Parkes sollte uns also nicht offen stehen. Zudem war uns klar, dass die Parkplatzsituation nicht entspannt sein würde.

Wir starteten also gut informiert unseren Tagesausflug und schon die Anreise um die Mittagszeit im National Park war abenteuerlich.

Der erste Halt führte uns zu einem Aussichtsturm, den Yokahu Tower. Selbstverständlich handelte es sich bei keinem der Wegpunkte um einen Geheimtipp. Mich machte es dennoch sehr glücklich, dass ich weit und breit kein deutsches Wort hörte, was bis zum heutigen Tag für den gesamten Urlaub galt 🤗😎

Endlich wieder frei bewegen!

Noch nicht ganz oben auf dem Berg und dennoch eine fantastische Aussicht! Das entschädigte schon ganz gut für die lange Anreise.

Zum Glück gelang es uns, Florin erneut vom Einstieg ins Auto zu Überzeugen, indem wir ihm eine Mahlzeit in Aussicht stellten. Wenige Minuten Autofahrt weiter hinauf auf den Berg ließen uns am „Palma de Sierra“ halten.

Für einen „Imbiss“ war die Speisenauswahl sehr gut und wir hatten eine wirklich leckere Mahlzeit.

Danach wollten wir die „Picknick Area“ erkunden und wurden von einem winzigen Regenschauer überrascht.
Die Picknickplätze waren ganz versteckt am Pfad nach unten zu finden. Gut ausgestattet mit Essplätzen, Grill und Kamin. Sie erinnerten mich ein wenig an die Miradouros auf Sao Miguel. Begleitet wurden wir bei unserer kleinen Erkundungstour von einem plätschernden Bach – schön!

Die Uhr zeigte bei unserer Rückkehr zum Auto schon 14 Uhr an, spätestens um 15 Uhr mussten wir Richtung Flughafen San Juan aufbrechen, um Felix pünktlich abzugeben. Ein wenig Zeit blieb uns aber noch, um einen weiteren Wegpunkt zu besuchen und zu einem Wasserfall zu laufen. Der Weg war sehr gut besucht und nicht einfach zu bewältigen. Florin schlief während der kurzen Fahrt ein, sodass Carsten uns nur am Wegpunkt abwarf und mit dem schlummernden Spatz weiterfuhr.
Den Weg hätten wir mit Flo im Rucksack ohnehin nicht schaffen können.

Carsten sammelte uns nach 30 Minuten wieder ein und wir fuhren noch auf die Bergspitze um den Ausblick zu genießen.

Wir verließen den El Yunque und gaben Felix pünktlich um 16 Uhr am Flughafen ab. Er flog nach Frankfurt, um von dort aus weiter nach Indien zu reisen. Ab Donnerstag sollten uns über 13.000 Kilometer trennen und wir wussten noch nicht, wann wir uns wiedersehen sollten.

Für uns ging es zurück zum Hauptquartier, welches wir gegen 19 Uhr erreichten. Wir wunderten uns darüber, wie erschöpfend eine Autofahrt auch für Mitfahrende sein kann und ließen den Abend bei einer Runde Billard ausklingen.

Snorkeling am Surfer’s Beach

Am Montag packten wir unsere Badesachen und eine riesige Kühltruhe, gefüllt mit Snacks und Wasserflaschen, ins Auto. Auf ging es zum Surfer’s Beach nach Aguadilla, etwa 30 Minuten entfernt.

Selbst der Parkplatz mutet paradiesisch an.

In Puerto Rico erledigt man übrigens alles mit dem Auto. Die Straßen sind nicht für Fußgänger ausgelegt. Selbst in den Orten sind die Gehwege super schmal, es können kaum zwei Personen nebeneinander laufen. Vor jedem Einfamilienhaus stehen stets mindestens drei Autos, überwiegend Pick Ups. Benzin kostet pro Liter 86 Cent, aller 500 Meter gibt es an den Highways eine Tankstelle.
Die Beschaffenheit der Straßen ist überwiegend abenteuerlich, die Schlaglöcher bräuchten eigene Postleitzahlen. Die Verkehrsregeln sind nicht ganz klar, in einigen Situationen, gewinnt der Stärkere oder derjenige, der zuerst an der Kreuzung stand. Parkplätze sind nur eine Empfehlung, Falschparken wird jedoch hart bestraft. Zum Beispiel kostet unberechtigtes Parken auf dem Behindertenparkplatz 1.000 $.
Fahrradfahren findet ausschließlich in Form von Rennen statt, dafür wird sogar kurzfristig die Straße gesperrt oder der Verkehr umgeleitet.

Unser Mietwagen, ein komfortabler Siebensitzer mit großem Kofferraum.
Safety first!

Wir gewöhnten uns recht schnell an die karibischen Verkehrsverhältnisse und Carsten, als unser Chauffeur, bewahrte stets die Ruhe. Selbst die riesigen Trucks, mit sehr rabiaten Fahrern ausgestattet, ließen ihn nicht ins Schwitzen kommen. Ansonsten galt das Motto: „Don’t be gentle, it’s a rental!“
So landeten wir sicher am Ziel und zogen los zum Ausgangspunkt unseres Snorkeling-Abenteuers. Das Meer war ruhiger als einige Tage zuvor, aber dennoch gab es einige bemerkenswerte Wellen, die unsere Nasen ordentlich durchspülten. Der Untergrund war sehr scharfkantig, das Tragen von Schuhen im Wasser war absolut unvermeidbar. Im glasklaren Wasser tummelten sich bunte Fische, Seeigel und Krebse. Es war herrlich, das Treiben unter dem Wasser zu beobachten. Zahlreiche Videos werden unsere Erinnerungen frisch halten.

Die Seeigel sehen sehr lustig aus, sind aber super schmerzhaft.

Am Nachmittag brachen wir unsere Zelte ab und steuerten sehr hungrig den nächsten Foodtruck an. Köstliche Arepas sprangen uns ins Auto und wollten im Hauptquartier verzehrt werden.

Florin schlief noch auf dem Strand-Parkplatz ein.

Den Nachmittag verbrachten wir im Pool und mit einem kleinen Billard-Turnier. Lediglich ein schneller Besuch des örtlichen Supermarktes ließ uns noch einmal das Haus verlassen. Florin war nun ausgeschlafen und tapste hoch erfreut durch die Regalreihen. Alles was ihm zusagte, warf er in den Einkaufswagen, sehr zur Belustigung aller Einkaufenden.

Ein wundervoller Tag endete mit selbstgemachten Tortillas und einem Besuch unseres gefiederten Freundes, der jeden Abend die Wiese erfolgreich nach Fröschen durchkämmte und aus dem Pool trank.

Pool und Pool

Am Sonntag gönnten wir uns einen super entspannten Tag auf unserem Anwesen. Wir frühstückten ausgedehnt, trafen uns immer wieder auf kleine Billard-Turniere und frequentierten den Pool im hohen Maße.

„Das motiviert nicht gerade zum Arbeiten!“

Felix R., Digitaler Nomade

Felix versuchte tapfer, ein paar Mails zu verfassen und Arbeitszeit zu absolvieren. Hat leider nicht geklappt, zu schön war das Hindurchgleiten durch einen perfekten Sommertag.

Donut-Frenchtoast mit Bananen

Besonders Felix und Carsten waren begeistert vom Billardzimmer, die große Couch und weitere gemütliche Sitzgelegenheiten ließen eine angemessene Fan-Menge zu.

Am Nachmittag fuhren wir nach Aguadilla, um Schnorchel-Ausrüstungen zu besorgen, die später sogleich im Pool getestet wurden.

Der Tag endete mit einem Barbecue und entspannt auf der Terrasse.

Paradies gefunden!

Uns erreichte die Nachricht, dass am heutigen Tage die Wellen sehr hoch sein würden. Dieses Schauspiel wollten wir uns nicht entgehen lassen. Gleich nachdem Valentina eine schöne Frisur hatte und Florin aus dem Trockner befreit war, starteten wir Richtung Aguadilla.

Kurzer Zwischenstopp bei einer Bäckerei, die uns für ein kleines Strandpicknick ausstatten sollte:

Wir steuerten den „Surfer’s Beach“ an. Ich könnte euch mit sehr vielen Worten beschreiben, wie herrlich es nach Meer duftete, wie fantastisch sich die Brise auf meiner Haut anfühlte oder wie wundervoll der weite und unbegrenzte Blick war, aber seht selbst:

Das Picknick schmeckte uns in dieser Umgebung besonders gut.

Wir liefen weiter zum „Survival Trail“, Flo steckte in der Trage und wir begannen die Klettertour. Nach einiger Zeit brachen wir ab, es war einfach zu gefährlich mit Baby auf dem Rücken. Schlimm war das nicht, fanden wir doch eine Lücke in den Mangroven und einen fast leeren Strand mit Schattenbereichen und beeindruckenden Wellen.

Irgendwann war die Brandung so stark, dass wir uns entschieden, den Rückzug anzutreten. Und da passierte es! Wir sahen Schildkröten im Meer schwimmen! Das wünsche ich mir seit Jahrzehnten und nun war es endlich so weit. Ein sehr schöner, demütiger Moment für mich. Mit ein wenig Anstrengung kann man den Schildkrötenkopf erkennen:

Mit diesem wundervollen Erlebnis, dass für immer in meinen Gedächtnispalast eingeschlossen werden sollte, kehrten wir ins Quartier zurück. Unterwegs gab es noch einen kurzen Stopp am Obststand:

Besonders Florin freute sich über die kleinen gelben Bananen und war sehr glücklich.

Zurück im Quartier kühlten wir uns ab und gönnten uns selbstgemachte Taccos.

Es war ein wunderschöner Tag, der mit seinen Gerüchen, Geschmäckern, Leuchten und seiner Wahrhaftigkeit meine Akkus auf die beste Art und Weise auflud.