Abschied

Nach fast zwei Wochen wieder Socken tragen! Das zögerte ich bis zum Schluss hinaus. Erst am Mittag sollten wir zum Flughafen abgeholt werden. Natürlich gönnten wir uns ein Frühstück in der Villa, blieben bis zur letzten Sekunde im Pool und brachten alle Souvenirs sicher in den Koffern unter.

Amtliches Frühstück

Wir verabschiedeten uns von der Hotelcrew und von unserem Lieblingsfahrer Budi – mit der Gewissheit, nicht das letzte Mal an diesem wundervollen Ort gewesen zu sein. Das gesamte Team hat uns einen perfekten Aufenthalt bereitet, es hätte nicht komfortabler sein können.

Am Flughafen gab es ein letztes Mal mystische Statuen zu sehen und nun mussten leider auch lange Hosen, Socken und Pullover angezogen werden.

Socken, Schuhe, uäääääh!
Als Handgepäck leider zu groß.
Gate-Party

Der Flug nach Taipeh ging gut, die Kinder sind ja mittlerweile schon Profis. Selbst der Kleinste kennt sich prima aus und hatte keine Schwierigkeiten. In Taipeh freuten wir uns, unseren kurzen Aufenthalt auf einem super sauberen Spielplatz verbringen zu dürfen.

Taipeh mögen wir.

Der Flug nach München dauerte dieses Mal 15 Stunden. Wir hatten großen Respekt davor, aber verschliefen etwa die Hälfte davon. Die ersten deutschen Worte, die ich in München hörte, waren: „Grias eich! Familien mit Kindern, do geht’s lang, bittschön!“ Was übersetzt heißt: „Der Urlaub ist vorbei!“ #micdrop

Spa, Shopping und Meeresfrüchte

Dann war er da: Der vorletzte Tag in unserem Paradies. Wir schliefen uns richtig aus (bis 8:00 Uhr) und gönnten uns ein fantastisches Frühstück im Gong Restaurant. Der Tisch bog sich mal wieder unter den tropischen Früchten, frischen Salaten, French Toasts, Bami und Nasi Gorengs, Eggs any Style und frischen Säften. Das Tischgespräch drehte sich natürlich noch um die Eindrücke des Vortags. Bei uns allen hatten die Erlebnisse einen tiefen Eindruck hinterlassen.

Umso besser, dass wir Ladies uns noch eine wundervolle Spa-Behandlung gönnten: Fußbad, Relaxing-Massage und Gesichtsbehandlung. Dabei bekamen die Gedanken Flügel und wir konnten perfekt entspannen.

Massage-Liegen
Vor der Verjüngung

Nach unserer Verjüngungskur trafen wir die anderen am Strand. Ein letztes Bad im Ozean, ein letztes Mal den balinesischen Sand zwischen den Zehen spüren – Wehmut lag in der Luft.

Florins Lieblings-Ort
Fast wie Ostsee

Es wollten noch ein paar Souvenirs gekauft werden, also machten wir Mädels uns auf zu einer westlich geprägten Mall. Es war herrlich kühl in diesem riesigen Einkaufszentrum! Natürlich war das Warenangebot ein ganz anderes als in Ubud – Preise waren ausgewiesen, ein Handeln nicht nötig, Laden an Laden, sehr gut sortiert und geordnet. In einem sehr großen Supermarkt bewunderten wir die Auswahl an frischen Früchten und bedauerten mal wieder, dass die Früchte in Deutschland nicht mal annähernd so gut schmeckten.

Mall

Nach der Shopping-Tour fuhren wir in unser Hotel zurück und genossen den späten Nachmittag in unseren Pools. Selbstverständlich wurden dabei Drachenfrüchte, Mangostans und Rambutan-Früchte verputzt.

Unseren letzten Abend verbrachten wir in unserem Lieblings-Warung am Strand. Es gab Meeresfrüchte satt und vorsichtige Gedanken an die Rückreise. Ich versuchte, alle Düfte, Geräusche und Eindrücke abzuspeichern und für immer sicher zu verwahren.

Gegrillte Meeresfrüchte
Traurig und glücklich zugleich.

Monarchengarten, Wassertempel, Traumstrand, Salzgewinnung und schwarzer Sand

Die Zeit vergeht immer am schnellsten, wenn es besonders schön ist: Es war plötzlich Mittwoch geworden. Heute hieß es, sehr früh aufzustehen, denn unser Guide sollte uns bereits um 7:30 Uhr abholen. Wir hatten eine große Tagestour in den Norden vor uns. Es war eine wundervolle Überraschung, als uns Agung Dewi sehr herzlich auf Deutsch begrüßte. Noch wussten wir nicht, welch wunderbaren Menschen wir im Laufe des Tages kennenlernen durften.

Müde nahmen wir also im Kleinbus Platz und eine wilde Fahrt begann. Agung gestaltete sie uns sehr kurzweilig: Sie erzählte uns, wie Mädchen als Töchter in Bali und Indonesien behandelt werden, wie sich das Patriarchat auf das Familiengefüge auswirkt, wie man einen balinesischen Führerschein bekommen kann (ab 18, eine Prüfung, ohne Fahrschule), warum Balinesen keinen Familiennamen haben und so viele Indonesier Ihren Urlaub gern auf Bali verbringen. Sie beantwortete alle Fragen gewissenhaft und immer mit einem klugen Humor.

Balinesische Grundschüler in Schuluniform.
Kurze Hosen bedeuten: Grundschüler.

Dank Agung Dewi verging der erste Teil der Fahrt wie im Fluge, der erste Stopp war bei einem kleinen Batik-Handwerksbetrieb. Das kannten wir zwar schon vom ersten Ausflug nach Ubud, aber es war nochmal eine tolle Gelegenheit, um uns mit Sarongs auszustatten.

Entspanntes Einkaufen

Weiter ging es nach Sidemen zu einem Denkmal der balinesischen Besatzungszeit. in einem Monument erinnerten gebastelte Schaubilder an die bewegte Vergangenheit dieser wundervollen Insel. Im Anschluss führte uns ein Zebrastreifen inklusive Verkehrspolizist in einen Monarchen-Garten. Wie eine grüne Oase im trubeligen Verkehrs-Ameisenhaufen erlebten wir dieses liebevoll angelegte grüne Versteck. Angung Dewi erklärte uns, wie an diesem Ort Gericht gehalten wurde und welche Regeln für das balinesische Zusammenleben galten.

Zebrastreifen mit Polizist
Garten mit Wasseranlagen
Spaziergang durch den Garten

Unsere Mägen knurrten vernehmlich und niemand war traurig, als wir zum Mittagessen in einem Restaurant in den Reisterrassen hielten. Mit einem weiten Blick über die Felder schmeckte die Mahlzeit noch viel besser. Während unseres Lunches prasselte übrigens ein Regenguss auf unser Bambusdach hinab. Perfektes Timing!

Pause in den Reisterrassen
Regenzeit macht uns nichts aus, wir haben ein Dach über dem Kopf!

Das nächste Highlight war der berühmte Wassertempel Tirta Gangga, 1946 erbaut vom letzten König von Karangasem. Wunderschöne Statuen in Koi-Teichanlagen, üppig blühende Landschaften und mystische Figuren. Der Tempel in dieser Anlage gilt alt spirituelle Stätte, da das Wasser als heilig gilt und für Zeremonien genutzt wird. Außerdem kommen in den frühen Morgenstunden Schulklassen, um Schwimmen zu lernen.

Steinplatten im Lotusteich
Mystische Skulpturen

Nach der Mittagspause fuhren wir etwa 35 Minuten weiter zu einem geheimen Spot: Ein unfassbar schöner Sandstrand mit perfekten Wellen, der Pantai Pasir Putih, auch „Virgin Beach“ genannt. Die Kinder waren ruckzuck im Wasser, freuten sich über die Abkühlung, den weißen Sand, das glasklare Wasser und die ruhige Atmosphäre.

Perfekter Strand

Der Abschied vom perfekten Strand fiel uns nicht leicht, aber ein letzter Stopp wollte noch erlebt werden: Der schwarze Strand von Pantai Kusamba. Der Sand stammt aus den Vulkanen Balis und ist besonders mineralreich. Wir durften die traditionelle Meersalzproduktion eines balinesischen Ehepaares beobachten. Die Salzproduktion in Kusamba ist mehrere hundert Jahre alt und wird von Generation zu Generation weitergegeben. Valentina durfte den letzten Teil des Prozesses ausprobieren: Das getrocknete Salz schaben und durch Bambus sieben.

Faszinierendes Handwerk
Salzbauer
Sand-Freund
Salzgewinnung
Valentina durfte es ausprobieren.

Auf dem Heimweg rundete Agung Dewi unsere Eindrücke mit kleinen Geschichten vom balinesischen Dorfleben ab. Außerdem zeigten sich noch einige Makaken am Straßenrand- Florin war begeistert.

Makaken am Straßenrand

Ein Tag voller nachhaltiger Eindrücke ging zu Ende. Ich nahm mir fest vor, einige neue Informationen noch einmal nachzulesen und etwas von der balinesischen Lebenseinstellung in mein Leben zu transportieren. Rahajeng wengi, dumogi nyak nipun turu nyenangin, Bali!