Monarchengarten, Wassertempel, Traumstrand, Salzgewinnung und schwarzer Sand

Die Zeit vergeht immer am schnellsten, wenn es besonders schön ist: Es war plötzlich Mittwoch geworden. Heute hieß es, sehr früh aufzustehen, denn unser Guide sollte uns bereits um 7:30 Uhr abholen. Wir hatten eine große Tagestour in den Norden vor uns. Es war eine wundervolle Überraschung, als uns Agung Dewi sehr herzlich auf Deutsch begrüßte. Noch wussten wir nicht, welch wunderbaren Menschen wir im Laufe des Tages kennenlernen durften.

Müde nahmen wir also im Kleinbus Platz und eine wilde Fahrt begann. Agung gestaltete sie uns sehr kurzweilig: Sie erzählte uns, wie Mädchen als Töchter in Bali und Indonesien behandelt werden, wie sich das Patriarchat auf das Familiengefüge auswirkt, wie man einen balinesischen Führerschein bekommen kann (ab 18, eine Prüfung, ohne Fahrschule), warum Balinesen keinen Familiennamen haben und so viele Indonesier Ihren Urlaub gern auf Bali verbringen. Sie beantwortete alle Fragen gewissenhaft und immer mit einem klugen Humor.

Balinesische Grundschüler in Schuluniform.
Kurze Hosen bedeuten: Grundschüler.

Dank Agung Dewi verging der erste Teil der Fahrt wie im Fluge, der erste Stopp war bei einem kleinen Batik-Handwerksbetrieb. Das kannten wir zwar schon vom ersten Ausflug nach Ubud, aber es war nochmal eine tolle Gelegenheit, um uns mit Sarongs auszustatten.

Entspanntes Einkaufen

Weiter ging es nach Sidemen zu einem Denkmal der balinesischen Besatzungszeit. in einem Monument erinnerten gebastelte Schaubilder an die bewegte Vergangenheit dieser wundervollen Insel. Im Anschluss führte uns ein Zebrastreifen inklusive Verkehrspolizist in einen Monarchen-Garten. Wie eine grüne Oase im trubeligen Verkehrs-Ameisenhaufen erlebten wir dieses liebevoll angelegte grüne Versteck. Angung Dewi erklärte uns, wie an diesem Ort Gericht gehalten wurde und welche Regeln für das balinesische Zusammenleben galten.

Zebrastreifen mit Polizist
Garten mit Wasseranlagen
Spaziergang durch den Garten

Unsere Mägen knurrten vernehmlich und niemand war traurig, als wir zum Mittagessen in einem Restaurant in den Reisterrassen hielten. Mit einem weiten Blick über die Felder schmeckte die Mahlzeit noch viel besser. Während unseres Lunches prasselte übrigens ein Regenguss auf unser Bambusdach hinab. Perfektes Timing!

Pause in den Reisterrassen
Regenzeit macht uns nichts aus, wir haben ein Dach über dem Kopf!

Das nächste Highlight war der berühmte Wassertempel Tirta Gangga, 1946 erbaut vom letzten König von Karangasem. Wunderschöne Statuen in Koi-Teichanlagen, üppig blühende Landschaften und mystische Figuren. Der Tempel in dieser Anlage gilt alt spirituelle Stätte, da das Wasser als heilig gilt und für Zeremonien genutzt wird. Außerdem kommen in den frühen Morgenstunden Schulklassen, um Schwimmen zu lernen.

Steinplatten im Lotusteich
Mystische Skulpturen

Nach der Mittagspause fuhren wir etwa 35 Minuten weiter zu einem geheimen Spot: Ein unfassbar schöner Sandstrand mit perfekten Wellen, der Pantai Pasir Putih, auch „Virgin Beach“ genannt. Die Kinder waren ruckzuck im Wasser, freuten sich über die Abkühlung, den weißen Sand, das glasklare Wasser und die ruhige Atmosphäre.

Perfekter Strand

Der Abschied vom perfekten Strand fiel uns nicht leicht, aber ein letzter Stopp wollte noch erlebt werden: Der schwarze Strand von Pantai Kusamba. Der Sand stammt aus den Vulkanen Balis und ist besonders mineralreich. Wir durften die traditionelle Meersalzproduktion eines balinesischen Ehepaares beobachten. Die Salzproduktion in Kusamba ist mehrere hundert Jahre alt und wird von Generation zu Generation weitergegeben. Valentina durfte den letzten Teil des Prozesses ausprobieren: Das getrocknete Salz schaben und durch Bambus sieben.

Faszinierendes Handwerk
Salzbauer
Sand-Freund
Salzgewinnung
Valentina durfte es ausprobieren.

Auf dem Heimweg rundete Agung Dewi unsere Eindrücke mit kleinen Geschichten vom balinesischen Dorfleben ab. Außerdem zeigten sich noch einige Makaken am Straßenrand- Florin war begeistert.

Makaken am Straßenrand

Ein Tag voller nachhaltiger Eindrücke ging zu Ende. Ich nahm mir fest vor, einige neue Informationen noch einmal nachzulesen und etwas von der balinesischen Lebenseinstellung in mein Leben zu transportieren. Rahajeng wengi, dumogi nyak nipun turu nyenangin, Bali!

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