Kokosnüsse und todesmutige Abendspaziergänge in Sanur

Schon am Morgen dieses Tages spürten wir deutlich: Heute sollte es sehr heiß werden. Zum Glück standen heute keine geplanten Ausflüge an, sondern wir wollten uns durch den Tag gleiten lassen und schauen, was passiert. Die großen Kinder wollten lieber den Villa-Pool nutzen und uns zog es mit dem Kleinsten an den Hafen von Sanur.

Glasklares Wasser
Fischerboote
Hafen von Sanur

Eine junge Kokosnuss versorgte uns mit Elektrolyten, dennoch piekste die Sonne sehr. Es wurde also nur ein kurzer Spaziergang: Wir bogen zum Strand mit einem Warung ab. Florin konnte seelenruhig im Sand spielen und wir uns, mit Blick auf das Meer, erfrischen. Herrlich entspannt war das und es gab viel zu sehen: Sonntags haben die balinesischen Kinder schulfrei und es waren sehr viele Familien am Strand. Wir konnten geschickte Taucher, umfangreiche Familienpicknicks und Kinderscharen im Wasser beobachten.

Mittelalte Kartoffel schlürft junge Kokosnuss
Sanur
Im Lieblings-Warung mit dem Lieblings-Menschen

Ein Wort zur Regenzeit auf Bali: Die Trauminsel liegt nahe am Äquator, was das ganze Jahr über Temperaturen um die 30 Grad mit sich bringt. In den Monaten November bis März kommt zu diesen Temperaturen der Regen hinzu. Das bedeutet: Es gibt mehrere Regenschauer am Tag, selten regnet es tagelang durch. Schon am ersten Tag bekamen wir einen Sonnenbrand, trotz LSF 50. Es passierte, dass wir uns bei einem Ausflug mal 30 Minuten unterstellen mussten, um den heftigen Regenguss abzuwarten. Und während ich diesen Text verfasse, prasselt ein heftiger Regenschauer auf die Terrasse. Es ist 07:30 Uhr am Morgen, somit hindert mich der Regen gerade weder an Aktivitäten noch verdirbt er mir die Urlaubslaune. An einem einzigen Ausflugstag sind wir richtig nass geworden. Und schnell wieder getrocknet, die Temperaturen sinken nämlich nicht.

Mein Fazit lautet: Ein Urlaub auf Bali macht zum Ende der Regenzeit Sinn – es sind deutlich weniger Touristen auf der Insel, das üppige Grün der Vegetation ist eine Wohltat für graugeplagte deutsche Winteraugen und die Sonne scheint dennoch sehr viele Stunden am Tag. Meistens regnet es in der Nacht oder wenn man sowieso gerade ein Dach über dem Kopf hat.

Am frühen Abend kehrten wir in unser Lieblings-Warung an den Strand zurück. Florin stürzte sich wieder begeistert in den Sand, wir genossen den Ausblick, die Geräusche und die Düfte. Zwischen den Tischen liefen oder lagen mittelgroße Hunde herum, sie gehören hier zum Strandbild dazu. Sie stören niemanden, sind keine Streuner und zeigen kein Aggressionspotenzial. So manches Mal hält man bei einer wilden Autofahrt den Atem an, wenn zwischen all den Rollern, LKWs und Autos Hunde seelenruhig auf der Straße hocken. Aber hier wird für jedes Lebewesen gebremst und wie Valentina es sehr treffend formuliert hat „Ich habe hier noch nie einen toten Hund gesehen!“

Florin im Sandhimmel

An diesem Abend wollten wir zu Fuß zu unserem Hotel zurückkehren. Mit dem Stroller geht das hier gar nicht so leicht: Wenn überhaupt Fußwege vorhanden sind, stolpert man in autoreifengroße Löcher. Die Nebenwege sind unbeleuchtet, Roller tauchen wie aus dem Nichts auf und an den Geruch der Abgase hatten wir uns schon am 2. Tag gewöhnt. Das Überqueren einer Hauptstraße war lebensgefährlich, also war der Heimweg ein Abenteuer, was wir alle unbeschadet überstanden.

Eingangsportal eines balinesischen Hauses
Straßenüberquerung- Leben am Limit!

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